Vereinigte Staaten. 139
der Mündung des Mississippi gründeten Franzosen das ihrem
König Louis Xiv. zu Ehren genannte Louisiana, am St.
Lorenz wurde Eanada eine blühende Provinz, die Halbinsel
recbts von der Lorenz-Mündung, Acadien genannt, die In-
sel Neufoundland sperre Neuve), — das Alles gehörte
zu den Besitzungen des ehrgeizigen Ludwig Xiv. Aber sobald
in Europa im l8ten Jh. Frankreich und England sich fast
immer feindselig gegenüber standen, so begann auch zwischen
ihnen der Kampf in den americanischen Colonieen. Man nennt
diese Periode darum auch wohl die Zeit der Colonial-
kriege. So wurde der spanische Erbfolgekrieg 1700— 13,
der siebenjährige Krieg 1756 — 63 zugleich auch in den Thälern
der Alleghanis und an den kanadischen Seen ausgesochten; cs
handelte sich besonders um den Besitz einzelner Castelle und
Forts, welche beide Nationen in noch streitigen Landschaften
angelegt hatten. Die Indianer-Stamme nahmen für die bei-
den streitenden Theile Partei, und ihre Theilnahme brachte in
die Kämpfe einen blutigen und wilden Charakter (Coop-er: Der
letzte der Mohicaner). Am Ende verlor Frankreich alle Colo-
nieen um den St. Lorenz an England: Acadien und Neu-
Foundland schon 1713, Canada >763. Doch für die neuen
Erwerbungen sollten die Sieger bald ihre alten Niederlassun-
gen auf der Aueghani-Terrasse einbüßen.
Eingriffe in die alte verbriefte Handelsfreiheit von Sei-
ten Englands, die freilich nur aus Geldnot!) des Mutterlandes
hervorgingen, führten >773 einen Aufstand zunächst in der
Hauptstadt von Massachusets, Boston, herbei, der seit 1775
sich in den allgemeinen nordamericanischen Freiheits-
krieg verwandelte. Auf americanischer Seite zeichnete sich
Washington als umsichtiger Feldherr aus; Benj. Frank-
lin wußte seinen Landsleuten Freunde in Europa zu erwer-
den, und wirklich fochten am Ende Frankreich, Spanien
und die Niederlande mit ihnen gegen ihr Stammland.
Nach lange unentschieden hin und her schwankendem Kampfe
erkannte England im Frieden 1783 die Unabhängigkeit der
Vereinigten Staaten von Nord-America an, die
damals etwa 3 Mill. E. hatten.
Nach manchen Streitigkeiten über ihre neue Verfas-
sung, in denen Washington sich auch als ein Mann des
Friedens erwies, wurde anerkannt, daß jeder einzelne Staat
der Union ein für sich bestehendes Ganze mit eigenthümlicher
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Louis_Xiv Lorenz Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Louisiana Eanada Europa Frankreich England Frankreich England Canada Niederlassun- Englands Boston Washington Frank- Europa Frankreich Spanien Niederlande England Nord-America Washington
253
dann nach B rixen (1080) ble Bi sch offe zu-
sammenberief, Gregor Vh. für abgesetzt erklär
reu und statt seiner den Erzbischofs Wigbert
von R a v e n n a unter dem Namen C t e m e » s Iil
zum Papst erwählen ließ.
Nach diesem kurzen Zwischenspiel griffen dir
erhitzten Parteien wieder zu den Waffen und in
einer blutigen Schlacht an der Elster (1660)
wurde Heinrich zwar aus dem Felde geschlagen,
gewann aber, indem Rudolph, wie mau sagt
von der Hand des nachmals so berühmten Gott-
fried von Bouillon, in der Schlacht zum
Tode wund ward, einen entscheidenden Sieg in
den Meinungen seiner Zeitgenossen, die in dem
Falle des Gegenköniges ein Gericht der Gottheit
sahen. Auch war er durch diese Niederlage so
wenig entkräftet worden, daß er schon im fol-
genden Jahre nach Italien zog, Nom in den
Jahren 1081, 1062 mtb 1083 belagerte, endlich
im Jahr 1064 cinnahm und, da der sich auch
im Unglück treue Gregor Vii. jede Aussöhnung
verweigerte, aus den Händen Clemens Ul.
die Kaiserkrone empfingt Nach Teurschland zur
rückkehrend, überließ er den Römern die Bela-
gerung der Engelsburg, in die sich Gregor Vii.
geflüchtet hatte. Dieser wurde zwar durch den
Herzog der Normannen, Robert Guiscard,
den er zu Hilfe rief, befreit, durfte cs aber
nicht wagen, länger bei den aufgebrachten Rö-
mern zu bleiben und starb (im Jahr 1085) zu
Salerno, nach seiner Meinung als Martyr
einer guten Sache.
Es möchte schwer sein, den Zustand gänzli-
cher Zerrüttung, in welchen Tcukschland wah-
rend dieser Zeit durch das Treiben und Drängen
und Rasen der unversöhnlich entzweiten Par-
teien gerierh, in einem Bilde ganz getreu dar-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Gregor_Vh Gregor Wigbert Heinrich Heinrich Rudolph Gregor_Vii Gregor Clemens_Ul Gregor_Vii Gregor Robert_Guiscard
L9
steht Germanicus im Getümmel der Scklacht,
und ermuntert die Römer, den Feind zu erschla-
gen. Es lbuf um Gefangene nicht noch, spricht
er, nur die Vernichtung des Volkes kann dein
Krieg ein Ende machen. — Erst in spater Nacht
zieht er die Legionen aus dem Kampf, um ein
Hager zu schlagen. Die Reiterei Halle ohne Ent-
scheidung gekämpft.
Nach der Schlacht lobte der Cäsar seine sieg-
reichen Soldaten in öffentlicher Rede, und er,
richtete einen Hügel von Waffen mit der stolzen
Ueberschrift: Nach Ueder Windung der
Volker zwischen Rhein und Elbe wei-
hst das Heer des Kaisers Tiberiris
diese Denkmäler dcm Mars und dem
Jupiter und dem A u g u st u s.
Da unierweilen die Iahrszetk schon wett
vorgerückt war, bereitere sich Germanicus, nach-
dem er vorher noch die Augrivarier durch den
Ctertinius zur Ergebung zwingen lassen, zum
Abzug aus Teutschiand, das er nie wieder be,
treten hat. Mit neidischem Auge hatte der alte
Liberins zugesehen, wie sein tapferer Neffe auf
einem Felde, wo er weiter nichts zu thun ge,
wußt, als mir teuflischer List Saamen der Zwie,
tractir zu streuen, die herrlichsten Lorbeeren'sam-
melte. Allerlei Vorwand hatte er ersonnen,, den
Heldenjüngling abzurufen^ die Cherusker und
anderen aufrührerischen Nationen würden, so
sagte er, nachdem die Ehre der Römer gerettet
sei, am besten innerlichen Streitigkeiten überlassen.
§. 12.
Armin und Marbod.
Die Ansicht des Tiberius wurde durch die nach,
folgenden Ereignisse bewahrt; den» sobald keine
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Germanicus Cäsar Germanicus Tiberius
353
lediger dem lctztern sehr glanzende Anerbietun-
gen, wenn er von dem Bündniß abgehen wolle,
was er aber, um ein gegebenes Wort nicht zu
brechen, verweigerte und endlich wir 15(00 Manu
in das Gebiet des Frei raates eiiidrang. Mehr
Gehör fanden sie bei dem Papst und Ferdinand;
diese gingen, durch bedeutende Abtretungen be-
friedig-, von dem Bnndntß ab, und bald ge-
dieh es zwischen dem Papst und Ludwig Xii.
sogar jti einem Krieg. Gaston de Foy, der
berühmte Feldherr Ludwigs, spielte Anfangs
überall den Meister in Imlien und errang noch
sterbend den Sieg bet Ravenna (im 1.1512);
nach seinem Tode aber wich das Glück von den
Franzosen, der Kaiser Maximilian trat zu der
Liga Santa über, die (im I. 151k) zwi-
schen dem Papst und Ferdinand dem Katholi-
schen gegen Frankreich war geschlossen worden,
Maximilian Sforza, des Ludwig Moro Sohn,
bemächtigte sich Mailands, und das französische
Heer ward (5tcn Juli 1513) bei Navarra
von den in Sforza'ö Solde stehenden Schwei-
zern geschlagen.
Ludwig Xii. ward zu gleicher Zeit von ei-
ner andern Seite bedrängt, indem Heinrich Viii.
von England zu Calais landete, iu Verbindung
mit dem Kaiser Maximilian bei Gninegast
Über das französische Heer siegte und Tarouenne
in Artois und Tournay ln Flandern eroberte.
Unter diesen Umständen faßte Maximilian Hoff-
nung, Burgund für seinen Enkel Karl l. ero-
bern^ zu können, und nahm ein Schwerzerheer
in Sold, durch das und 3(00 kentsche Truppen
die Stadt Dijon eingeschlossen ward; allein der
französische Feldherr La Tremouille wußte
die Hauptleute der Schweizer durch Bestechung
in einem einseitigen Vergleich zu bringen und
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Ludwig_Xii Ludwig Foy Ludwigs Ludwigs Maximilian Maximilian Ferdinand Maximilian_Sforza Maximilian Ludwig_Moro_Sohn Ludwig Ludwig_Xii Ludwig Heinrich_Viii Heinrich Maximilian Maximilian Maximilian_Hoff- Maximilian Karl_l Karl
Extrahierte Ortsnamen: Imlien Ravenna Frankreich Mailands Navarra England Burgund Dijon
220
in das Herz von Lothringen gewagt hakten,
von Neuem in Baiern und Schwaben ernbra-
chen. Otto beschied daher die Reichsvölker in
die Nahe von Augsburg, wo auf dem Lech seid
vor Laurentiusiag des Jahres 955 eine zweitä-
gige blutige Schlacht begann, ln der zuletzt die
teutsche Tapferkeit über den Ungestüm der Fein-
de einen so entscheidenden Steg erfocht, daß von
dieser Zeit an Tcurschland aufhörte, die Ungarn
zu fürchten.
Unterdessen hatten die Wenden, an ihrer
Spitze dte beiden Fürsten Nakko und Stoi-
n eff, aufgereizt von dem jüngern W ichm ann,
der auf seinen Vatersbruder, den Herzog Her-
mann Billung von Sachsen, einen unver-
söhnlichen Haß geworfen hatte, das Joch der
Knechtschaft abgeschüttelt, und den genannten
Herzog Hermann in großes Gedränge gebracht.
Aber auch sie wurden im Jahr 956 in einer
blutigen Schlacht am Fluß Raxa *) überwun-
den, und ihr Fürst Stoineff getödet. Der tapfere
Gero besiegte darauf auch (in d. I. 953 u. 959)
in zwei Schlachten den Herzog Miescovott
Polen.
Es war einmal das Schicksal Otto^s, daß
das Feuer des Aufruhrs und Krieges, wenn er
«s an einem Ende seines Reiches gelöscht hatte,
an dem andern desto heftiger ausbrach. So
hatte sich auch, während er gegen die Ungarn
und Wenden kämpfte, in Italien Berengar
wieder erhoben, und war in Ausbreitung seiner
Macht und in Verfolgung der Otwuischeu Par-
tei begriffen. Otto batte erst seinen Sohn Lu-
dolph gegen ihn abgeschtckt, der aber (956)
*) Der Fluß Rhin bei Rheinsberg'.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
436
Beklemmung sah das protestantische das drohen-
de Gewitter an dem Horizont Heraufziehen.
Fast ohne Schwertschlag trieb er die Sachsen
aus Böhmen, zog die Trümmer des Tilly'schcn
Heeres an sich und rückte nun vor Nürnberg,
einen wichtigen Waffenplatz der Schweden, zu
dessen Entsetzung Gustav Adolph sein Herr aus
Baiern heraufführte. In unentschiedenem Kampf
maßen die beiden Helden hier ihre Kräfte, und
schieden, um sich bald von Neuem zu begegnen.
Wallensteins Fortschritte riefen den König aus
Baiern, wohin er sich von Nürnberg gewendet
hatte, wieder nach Sachsen zurück. Am 6tew
November 1632 entbrann der von beiden Heeren
und von beiden Parteien lang ersehnte und lang
gefürchtete Kampf auf der Ebene bei Lützen.
Mitten im Gewühl der Schlacht sank der tapfere
König der Schweden. Aber der Geist der Blut-
rache kam über sein treues Heer, das nun der
Herzog Bernhard von Weimar lenkte, und
odwol Wallenstein alle Künste der Taktik auf-
bot und die Oesterreicher mit fürchterlichem In-
grimm auf den Feind eind'rangeu, um die hei-
lige Leiche ihres Königs standen die Schweden
und bluteten lind starben und wichen nicht.
Auch die Erneuerung des Kampfes durch den her-
beieilenden Pappenheim konnte ihneu den Sieg
nicht entreißen.
Mit einem gemischten Gefühl von Freud'
und Schmerz ward die Nachricht des Siegs von
Protestanten und Katholiken vernommen. War
auch Wallenstein gewichen, so betrachtete man doch
den Tod des Königs als Bürgschaft des Stegs
der katholischen Partei. Aber den Geist großer
Menschen deckt die schwarze Erde nicht; bis der
letzte Schimmer ihres Ruhms verbleicht, wan-
delt er unter den Lebendigen fort. Auch der
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav von_Nürnberg Bernhard_von_Weimar
438,
hatte, mit der ganzen Macht Frankreichs auf
getreten wäre, rheils um eine ihm von Spa
nicn widerfahrene Beleidigung zu rächen, rheiis.
um seine Vergrößerungptane nicht an der Ueber-r
macht des Kaisers, scheitern zu sehen. Wah-
rend die französischen Heere in die Niederlande,
in Mailand und Velrelin einrückren, brach der
schwedische Feldherr Bauer aus Pommern her-
vor, errang nach mehren blutigen Gefechten bet
Wittstock ( 24sten Sept. 1636) einen glanzenden
S»eg über das sächsisch - österreichische Heer und
drang verheerend in Sachsen ein. Von einer
andern Sei e trat der durch den Sudsrbientrac-
tar zu St. Germqtii cn Laye fester an das
Interesse Frankreichs geknüpfte Herzog Bern-
hard von Wkmar tu dem ihm nach seiner Ein-
nahme verheißenen Elsaß auf, In diesen zwei-
felhaften Umstanden starb der.kaiser Ferdi-
nand Ii. (15len Febr. 1557) und die Wahl
der Reichsstände rief seinen Sohn Ferdiuaud 111.
auf den Thron des leucschen Reiches,
§. 68.
Ferdinand Iii.
Das zerstörende Getümmel der Streitendem
Ivard durch diesen Regierungswechsel nicht un-
terbrochen ; nur darin» zeigt sich die freiere,
von Spanien unabhängigere Wirksamkeit des
Nachfolgers, daß er den Hauptstoß seiner Maciit
gegen die Schweden, als seine Uiid des Reiches
gefährlichste Feinde wendete. Diese wurden
durch den kaiserlichen Feldherren Gallas nach
Pommern zurückgerrteben (im I. 1637), wo
der Kampf zwei Jahre mit wechselndem Glücke
dauerte, bis Bauer, ein eiserner Krieger, des-
sen Seele feine Furcht und dessen Herz kein Er?
%v w
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp]]
514
ganze Kriegs kaffe, als er zur Schlacht bei Mühl-
dorf zog, in eilf Pfund Heller bestand. Man
sehnte sich daher von beiden Seiten nach der
Entscheidung und rüstete sich zu ihr mit Ausbie-
tung der letzten Kräfte (im 1.1522). Aus dem
E saß, wo das furchtbare Spiet der Waffen be-
gann, zog sich gegen den Herbst der Krieg nach
Baiern und am Listen September stießen die
Heere auf den Ampfing'schcn Feldern bet Mühl-
dorf auf einander. Friedrich führte den gan-
zen österreichischen Adel und 5000 ungarische Rei-
ter, Ludwig aber harre außer seinen eigenen Man-
nen den Kern der böhmischen und rrierischen Rit-
terschaft bei sich, also, daß g oßer Schein rrnd
Glanz von Waffen war. Mit Aufgang der Son«
ne begann der wilde Kampf und gegen Mittag
war der Sieg auf der Seite der Oesterreichcr;
da schwenkre Ludwigs kundiger Feldherr S e t-
friedschweppermantt dasbaiertsche Treffen,
daß den Oesterreichern Staub und Sonne entge-
gen waren und der Burggraf von Nürnberg siel
ihnen mit 500 Reitern in den Rücken. Das
Schrecken kam unter ihre Schaaren, die Ord-
nung wich, das Hauptpanier sank und Friedrich
selbst wurde von Schweppermanns Schwager
Rindsmaul gefangen genommen; der voll-
ständigste Sieg krönte die baierischcn Waffen.
Dieser glückliche Tag harte also Ludwigen
feinen Gegner, den ec auf die Burg Trauß-
nttz setzte, in die Hände gegeben, er nahm sich
nun mit verjüngtem Eifer der Regierung an,
indem er auf dem Reichstag zu Nürnberg (1523)
für die Aufrechrhaltung des Landfriedens sorgte,
und seinen Sohn Ludwig mit dem Kurfürsten-
thum Brandenburg belehnte. Aber alle Schwie-
rigkeiten hatte er noch keineswegs besiegt; denn
der Erzherzog Leopold suchte Alles zur Befreiung
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Ludwigs Friedrich Friedrich Schweppermanns_Schwager
Rindsmaul Ludwig Ludwig Leopold Leopold
(f 16^4) und der Freiherr von Canitz
(-s 1699) vernichten die Fesseln des herrschen-
den Uugeschmackes ebensowenig zu brechen, als
die Gesellschaften, welche zu dem löblichen
Zwecke zusammentraten, die deutsche Sprache an-
zudauen und fortzubilden. — Eine andere Klasse
der Gelehrten, die eigentlichen Fa kuirake-
rn an ne r, welche Gustav Adolphs Tochter, die
Königtnn Ch ristine von Schweden, tusgcsammt
sehr treffend charakterisrrre, indem sie von einem
derselben, dem berühmten S a l m a si u s, sagte:
er wisse in zwölf verschiedenen Sprachen den
Namen eines Stuhles, und doch nicht mit An-
stand darauf zu sitzen, waren zwar den Hofsitten
fremd, standen aber ebensowenig mit dem Volke
in fruchtbarer Berührung, dessen gesunderer
Sinn sie ohnehin als Schulfüchse bespitziram-
re und von sich stieß. Schon in dem curieufen
Stylo, in welchem sie, alle Sprachen durch ein-
ander mengend, ihre Meditarioues in Lucem edir,
ten. .eigr sich, wie stumpf das Urtheil, wie ver-
wirrt der Sinn für das Schyne bet diesen Men-
schen war; man muß es fast für ein Glück der
feulschen Sprache achten, daß sie meistens latei-
nisch schrieben. — Kein Wunder, daß bet dieser
allgemeinen Ermattung dje innere Geschichte
Teutschlands von dem dreißigjährigen Kriege an
bis auf dre Zeiten Friedrichs des Großen eine
freudlose Wüste ist, in der man nur hin und
p-teder auf grünende Oasen trifft.
Nicht minder traurig ist der Anblick, den
der Gang der öffentlichen Ereignisse barbieret:
Teutschiqnd ln langem Kamps mit Frankreich,
aber nicht gleiche Kräfte messend, sondern matt
gegen den übermächtigen Sieger sich erwehrend
und unterliegend. Nach dem westphalischen Frie-
den haue Frankreich den Krieg gegen das seiner
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolphs Gustav Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Canitz Schweden Frankreich Frankreich
456
Zur Thèilung der Niederlande und zum Sturz
der englischen Verfassuiig verabredet, ebenso mit
dem Kaiser Leopold, dessen unsichere Politik übcr-
Haupt Ludwig'en die Ausführung seiner Plane
sehr erleichterte, ein geheimer Vertrag geschlos-
sen, nach welchem dieser den Feinden Frank-
reichs keine Hilfe leisten wollte, Schweden, der
Kurfürst von Köln, ein batcrischcr Prinz und der
Bischofs von Münster durch Subsidienverträge
in Pflicht genommen und am 6ten Aprili 1672
dem Frcistaate der Niederlande der Krieg erklärt.
Allenthalben von Feinden umringt, gcrieth
dieser bald in die größte Norh; die Gefahren
aber, welche fernher dem reurschen Reiche droh-
ten, erkannte nur das scharfe Auge des großen
Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Bran-
denburg. Dieser trat zum Beistände der Nieder-
länder mit einem bedeutenden Heere auf und be-
stimmte auch den Kaiser zu einem Bündniße
mit denselben, welchem zu Folge der kaiserliche
Feldherr Monte cuculi mit 12,000 Mann zu
den Brandenburgern stieß, jedoch mit dem ge-
heimen Befehl, nichts gegen die Franzosen zu
unternehmen.
Wenn es nun auch von dieser Seite bei bloßen
Demonstrationen blieb; so wurden doch die Kno-
ten der Politik bald anders geschlungen und so
mit auch dem Kriege eine andere Wendung ge-
geben. Nachdem die Holländer unter ihren be-
rühmten Admiralen Tromp und Ru iter mehre
Siege zur See erfochten (im I. 1675), England
mir ihnen den Frieden zu Westminster (9ten Febr.
1674) geschlossen hatte, und der französisch ge,
stnnte Fürst Lobkowttz aus dem Ministerium des
Kaisers getreten war; erklärte Teutschland, durch
endtose Neckereien und vielfache Verletzungen
seines Gebietes veranlaßt, an Frankreich den
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Friedrich_Wilhelm_von_Bran- Friedrich Wilhelm Tromp Fürst_Lobkowttz
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Schweden England Westminster Frankreich